WortKlang: Lyrik und Prosaminiaturen mit  Martina Hefter und Robert Stripling (Schlagwerk)

Moderation: Gudrun Dittmeyer

29. November 2018 I kunstbühne portstrasse I Oberursel

In der letzten Novemberwoche gibt sich die Lyrik ein Stelldichein: In Frankfurt in der Romanfabrik geht es am 26.11. um die Kunst des Minnesangs und am 30.11. feiert Daniela Seels Verlag kookbooks  im Hessischen Literaturforum sein 15 jähriges Bestehen.

Und dazwischen kommt die Lyrik mit Martina Hefter und Robert Stripling nach Oberursel:

Das Altern nahestehender Familienangehöriger ist ein sensibles Thema. Die Lyrikerin und Performance-Künstlerin Martina Hefter (1965) berührt in ihrem vierten Gedichtband „Es könnte auch schön werden“ (kookbooks) den letzten Lebensabschnitt mit der Sprache der Poesie. Ein mutiges wie heikles

Es könnte auch schön werden

Unterfangen. Wie dichtet man über das Ende der Lebenszeit? Wie positioniert man sich? Geht damit um? Wie nahe lässt man das an sich ran? Hat man dafür überhaupt genug Empathie? Finden sich die passenden Worte im Humor? Oder doch im Mitleid? Und wie ist das mit dem Tod? Hat da nicht doch der Teufel seine Finger im Spiel? Eigentlich sind es kaum zugängliche Grenzerfahrungen, die Hefter in ihrer Lyrik zu fassen versucht. Grenzerfahrungen zwischen dem alternden Menschen und der Außenwelt, zwischen Wirklichkeit und dementen Einbildungen, zwischen Leben und Tod. „Wir üben das Heimgehen von seinem Ende aus“ heißt es an einer Stelle. Und auch wenn Poesie die oftmals triste Alltagsrealität des Alterns nicht verhindern kann, so ist die Gelassenheit, die Martina Hefters Texten innewohnt doch tröstlich. Vielleicht auch für sie selbst. Denn darum geht es auch. Und das ist wichtig.

In Robert Striplings (1989) poetischen Prosaminiaturen habe „die ganze Welt Platz, vom Rehkitz bis zum Packeis“. So begründete Marion Poschmann in ihrer Laudatio für den Gewinner des Open Mike 2014 die Auswahl der Jury. In Striplings Texten wandert das lyrische Ich durch die Welt und schafft in romantisch-surrealen Bildern neue  Wirklichkeitserfahrungen. 

Am 29. November 2018 kommen Martina Hefter und Robert Stripling um 19.30 Uhr in die kunstbühne portstrasse, Hohemarkstraße 18, Oberursel und lesen ihre Texte. Dabei begleitet Stripling die Lyrikerin und sich selbst  am Schlagzeug.

Martina Hefter 1965 geboren in Pfronten/Allgäu lebt heute als Autorin und Performancekünstlerin in Leipzig. Ihren letzten Gedichtbände vom GEHEN UND STEHEN. EIN HANDBUCH (2013) und UNGEHEUER STÜCKE/GEDICHTE (2016) erschienen ebenso wie ES KÖNNTE AUCH SCHÖN WERDEN. GEDICHTE/SPRECHTEXTE (2018) bei kookbooks. Hefter verknüpft szenische Performances, Tanz und Wort zu einem grenzüberschreitenden Kunstexperiment. Zahlreiche Stipendien und der Meraner Lyrikpreis 2008 zeichnen ihre Arbeit aus.

Robert Sripling (1989)  hat gerade im Verlag mikrotext sein erstes Buch „VERPASSTE HAUPTWERKE“ herausgegeben. Er war Stipendiat des Hessischen Literaturrats und Teilnehmer verschiedener Schreibwerkstätten (LCB, Jürgen-Ponto Stiftung etc.). 2014 gewann er den Open Mike-Lyrikpreis. Seine Texte erscheinen in Literaturzeitschriften wie Bella Triste, Neue Rundschau oder Der Greif. In Frankfurt ist er Mitorganisator der Lyriklesereihe Salon Fluchtentier. Sich selbst mit dem Schlagwerk begleitend, überschreitet Stripling die Wortgrenzen hin zur Performance. Gudrun Dittmeyer

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der kunstbühne portstrasse und dem Hessischen Literaturforum in der Reihe „WortKlang“,  mit freundlicher Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.

Foto Martina Hefter © Jan Löser

Foto Robert Stripling © Michael Wagener