25. September 2018: Ausstellung und Film ab 15 Uhr und Lesung: 19 Uhr

Ort: kunstbühne portstrasse, Hohemarkstraße 18, Oberursel

Ein Tag für die Eremiten-Presse

Konzept: Gudrun Dittmeyer

Zwischen 1954 und 1972 öffnete sich für den kleinen Ort Stierstadt im Taunus der Blick in den literarischen Sternenhimmel. Auf der Suche nach einer neuen Bleibe für seinen Verlag Eremiten-Presse blieb Victor Otto Stomps an einem Fachwerkschuppen direkt am Bahndamm an den Gleisen nach Frankfurt hängen. Doch stellte er hier nicht nur seine Handdruckpressen und Setzkästen ab, sondern zog gleich selbst mit ein und machte aus dem geräumigen Schuppen sein Schloss Sanssouris. Die Entourage ließ nicht lange auf sich warten. Es sprach sich rasch herum, dass der unkonventionelle Büchermacher Stomps einen Blick, ein Ohr und vor allem ein Herz für junge angehende Literaten und Grafiker hatte. Die jungen Leute kamen und blieben. Sie schrieben, zeichneten, diskutierten, verbesserten, gingen nach nebenan und druckten mit den alten Maschinen gleich selbst ihre ersten Gedichte und Erzählungen.

Die Eremiten-Presse als Spielwiese, auf der begabte Dichter und Künstler ihr Handwerk lernten und den Sprung in die etablierten Verlage schafften:  Später bekannte Autoren wie Gabriele Wohmann, Christoph Meckel oder Guntram Vesper veröffentlichten hier ihre ersten Werke. Und unter den Grafikern finden sich berühmte Namen wie HAP Grieshaber, Günter Bruno Fuchs oder Ali Schindehütte.

Als Vorgeschmack eine Sequenz aus „Die Zeit unter der Lupe“ vom 18.12.1967: Verse, die noch keiner kennt

Die Ausstellung „Stierstädter Salon und Autorenwerkstatt“ und der Film „Die Gesellschaft braucht Einzelgänger. V.O. Stomps (Kirsch/Storps WDR 1965) zeigen  Victor Otto Stomps Leben und Wirken in der Eremiten-Presse. In der Abendveranstaltung erinnern  Harry Oberländer und Uve Schmidt an  die Eremiten-Jahre in Stierstadt . Im Anschluss lesen – ganz im Sinne der Autorenschmiede –  die jungen Lyriker Carolin Callies und Martin Piekar zusammen mit dem etablierten Olaf Velte aus ihren Gedichten. Gudrun Dittmeyer

Frankfurter Rundschau vom 21. September 2016 

Kooperation:

Horst Bingel Stiftung

Hessisches Literaturforum im Mousonturm

hr2-kultur

Mit großzügiger Unterstützung:

Kulturfonds RheinMain

KSfO e.V. und Kulturamt Oberursel

Gudrun Dittmeyer